Lesungen. Es gibt viele Lesungen: Lesungen im Gottesdienst, die sogenannte Schriftlesung, Lesungen beim Gesetzgebungsverfahren (Gesetzeslesung) und unter anderem eben auch die Autorenlesung.
Die Autorenlesung gehört zur Gattung der Rezitationen. So, wie die Gedichtlesung auch.
Hier trägt oftmals der Dichter oder der Schriftsteller Teile seines Werkes vor. Eine Lesung kann, muss aber nicht vom ursprünglichen Verfasser vorgetragen werden.
Es geht darum, Inhalte zu transportieren. Insbesondere bei einem Gedicht ist die Betonung, die Klangfarbe wichtig, um das Gefühl zu transportieren.
Dies führt sehr schnell zu der Überlegung, ob ein erfahrener Sprecher oder ein Schauspieler zu buchen ist, um diese Werbemaßnahme umzusetzen. Denn darum geht es: Im Endeffekt ist es eine Werbemaßnahme, oftmals vom Verlag organisiert und in Zeiten des Selfpublishings vermehrt auch direkt von Autoren, die sich eine Location suchen.
Location, also der Ort der Lesung mag eine Bücherei oder Buchhandlung sein (Laufkundschaft), ein Restaurant (wenn es thematisch passt) oder ein Stream (Coronazeit), wobei bei einem Videostream die Nähe zum Publikum verlorengeht.
Ziel einer Lesung für den Schriftsteller ist ja, das neue Werk einem breiten Publikum vorzustellen.
Das Ziel der Besucher ist es, den Schriftsteller persönlich zu sehen, vielleicht kennenzulernen, ihn zu erfahren.
Hier ist der Zeitaufwand zu berücksichtigen, sodass Schriftsteller, die die Schriftstellerei neben ihrem Hauptberuf betreiben, oftmals gar nicht die Zeit haben dies zu organisieren und umzusetzen. Zudem wird ein unbekannter Schriftsteller kaum Interessenten finden, die sich auf den Weg machen und womöglich noch Eintritt bezahlen sollen.
Nicht zu vergessen all die rechtlichen Aspekte, um die sich ein Autor (zumindest im Selfpublishing) kümmern muss und die Vorgaben des Finanzamtes sowie des Ministeriums der Finanzen und für Europa, sofern ein entsprechender Distributor zum Einsatz kommt. Dies ist schneller der Fall, als gedacht, veröffentlichen viele ihre Bücher doch bei dem Online-Marktplatz mit dem großen A….
So setzen viele Schriftsteller zumindest die Dinge um, die mittlerweile zusätzlich gefordert werden:
– Eigene Website
– Bedienen mehrere Social Media Kanäle, inkl. diverser Gruppen in den Kanälen
– Recherche: Lesen, „Erfahren“-Reisen / Kurse / Fortbildungen
– Covergestaltung
– Videogestaltung
– Forenaustausch mit anderen Schriftstellern
Wann also lohnt sich eine Lesung?
Aus meiner Sicht erst dann, wenn genügend Zeit und Muße vorhanden sind, von Verkäufen vor Ort sollte man (nach diversen Austausch mit anderen Autoren) nicht ausgehen.
Für einen Autoren, wird sich eine Lesung wohl überhaupt nicht lohnen, denn eine Lesung aus einem Fachbuch, beispielsweise einem EDV-Buch, macht schlicht keinen Sinn und ein Autor, der erstmals Belletristik veröffentlicht, zähle ich nicht zur Gattung „Schriftsteller“.
Wenn, dann wird eine „Lesung“ allenfalls Sinn machen, wenn es Event daraus gebastelt werden kann nach dme Motto: „Gemeinsam aus meinem Kochbuch kochen“, o.ä.
In diesem Sinne wünsche ich: Viel Spaß beim Lesen!
Werbung: Hier der Link zu “Mit Mut und Zuversicht“ (und was hat es mit mechtich mascheng auf sich?)